Ticketshop mit neuem Ansatz - Mach Heute Morgen Möglich
21348
post-template-default,single,single-post,postid-21348,single-format-standard,_masterslider,_ms_version_3.9.3,soho-core-1.0.4,ajax_fade,page_not_loaded,,wpb-js-composer js-comp-ver-6.7.0,vc_responsive,elementor-default,elementor-kit-22433
 

Die ÖBB erweitern ihr Geschäft und verbessern die Markteinführungszeit mit der Cloud

Mehr als eine Million Menschen verlassen sich täglich auf die pünktlichen und zuverlässigen Services der Österreichischen Bundesbahnen. Zu den Transportdienstleistungen für Mensch und Gut gesellt sich ein weiteres Beispiel für Innovation in Sachen Effizienz: die Ticketshop-App.

Ticketshop ist eine Plattform auf Azure für ÖBB-Kunden, die den Ticketshop wie einen Ticketschalter, Reiseführer und Reisebüro in einem nutzen. Vor ein paar Jahren lief diese App noch im On-Premises-Rechenzentrum der ÖBB. Dank einer großartigen Teamleistung läuft sie nunmehr auf einer agilen, hybriden Plattform, die lokale Ressourcen und die neuesten Azure-Dienste umfasst. Flexibler, schneller und kapazitätsstärker kann Ticketshop nun auch an andere Verkehrsbetriebe als B2B-Service weitergegeben werden.

Ticketshop mit neuem Ansatz

Der Ticketshop ist der One-Stop-Shop für die Fahrgäste, der alle Services der ÖBB über mehrere Vertriebskanäle wie Apps, Automaten, Verkaufsschalter und Webservices von Partnern anbietet. Zusätzlich wird er an andere Verkehrsunternehmen als generische Plattform verkauft.

„Wir wollen wachsen, und deshalb müssen wir skalierbar sein,“ erklärt Christian Lipp, ÖBB Senior Project Manager.

Container erleichtern den Plattformwechsel

Der gesamte Service besteht aus 50 komplexen containerisierten Diensten, von denen jeder seine eigenen Abhängigkeiten und Anforderungen hat. Zu Beginn des Projektes belief sich die gesamte Größe der Oracle-Datenbank auf elf Terabyte (11 TB), Tendenz steigend, da die Rechtslage die Aufbewahrung der Verkaufsbelege für sieben Jahre vorschreibt.

Anstatt die gesamten 11 TB in einer Ho-Ruck-Aktion in die Cloud zu migrieren, wurde mit der Tiroler Version des Ticketshop ein neuer Weg gegangen: Die kleinere Version des Verkehrsverbundes Tirol wurde auf Azure umgesiedelt. Lipp erinnert sich: „Wir haben das Projekt genutzt, um zu lernen, wie man in die Cloud geht. Es ging schnelle und wir haben viel über Azure gelernt.“

Von Lift-and-Shift zu Managed Services für 11 TB Daten

Ursprünglich wollte man mit einem Lift-and-Shift-Verfahren die Datenebene in die Cloud hieven. In der Azure-Cloud sollten dann speicheroptimierte virtuelle Maschinen betrieben werden. Da sich die Lizenzgebühren für die riesigen Oracle-Server zu summieren begannen und die Lizenz ohnehin vor einer Erneuerung stand, entschied man sich neu – und zwar für PostgreSQL, eine Open-Source-Datenbank, die große Mengen an Daten speichern kann.

Die Daten werden letztendlich mittels Live-Migration übertragen. Während alle Umgebungen synchron bleiben, wird schrittweise die Datenschichtarchitektur ersetzt – ohne Ausfallzeiten. Christian Lipp: „Wir können nahtlos zwischen Postgres in der Cloud und Oracle vor Ort wechseln, ohne dass es zu Datenverlusten kommt. Das ist ein extrem leistungsfähiger Migrationsansatz.“ Bis Jahresende will man die Migration abgeschlossen haben.

Plattformdienste im digitalen Wandel

Im Zuge der Migration hat sich die PaaS-Eigenschaft von Azure für die ÖBB als sehr vorteilhaft herausgestellt. Azure reduziert Komplexität und Verwaltung von Softwarelizenzen gewaltig. Dazu kommt, dass die ÖBB immer mehr Azure-Dienste nutzen, darunter Azure Active Directory für das Identitätsmanagement und Azure Monitor für die Überwachung von Ressourcen und die Protokollierung von Telemetrie.

ÖBB-Software-Architekt Walter Pongratz dazu: „Die Nutzung von Software als Service und der Verzicht auf den Betrieb von Softwareprodukten vor Ort ist ein großer Vorteil des Wechsels zu Azure.“

Die nächsten Schritte

Der Umstieg auf Azure ist der Schlüssel zu den Plänen der ÖBB, den Ticketshop in ganz Österreich anzubieten – und das Geschäft beginnt sich dementsprechend zu entwickeln. Mehrere Dienstleister haben die ÖBB bereits in Hinblick auf eine Partnerschaft kontaktiert. Die Trennung der Ticketshop-Plattform von anderen Bahnbetriebssystemen war da offenbar der zeigemäße Schritt in die richtige Richtung, einen echten mandantenfähigen Service zu schaffen.

Der Wechsel zu Azure war ein Meilenstein in der technischen Roadmap der ÖBB. „Ich sehe uns am Startpunkt unserer Cloud-Reise“, erklärt Werner Huss, Leiter der technischen Abteilung von Ticketshop. „Wir begannen damit, den Azure-Stack als Ersatz für die Infrastruktur zu nutzen, aber je weiter wir arbeiten, desto mehr wird uns klar, dass wir stark davon profitieren können, den Service-Stack nach oben steigen, wie zum Beispiel Azure Database für PostgreSQL als Service-Implementierung zu nutzen.“

Abschließend führt Huss Azure auch als Grund dafür an, dass die ÖBB mit dem schnellen Wandel in Richtung Digitalisierung Schritt halten können. „Wenn es um Service-Innovationen geht, ist die Zeit bis zur Markteinführung entscheidend“, ist er überzeugt, “und je flexibler wir sind, je weniger Reibungsverluste wir bei der Bereitstellung neuer Angebote haben, desto besser können wir unsere ehrgeizigen Time-to-Market-Ziele unterstützen. Und Azure ist der Schlüssel dazu.“