Laptops für alle: Go Digital! reißt Barrieren in der Bildung nieder - Mach Heute Morgen Möglich
22425
post-template-default,single,single-post,postid-22425,single-format-standard,_masterslider,_ms_version_3.9.3,soho-core-1.0.4,ajax_fade,page_not_loaded,,wpb-js-composer js-comp-ver-6.7.0,vc_responsive,elementor-default,elementor-kit-22433
 

Laptops für alle: Go Digital! reißt Barrieren in der Bildung nieder

Herkunft und Bildung entscheiden viel zu oft über den Lebensweg. In Zeiten der Digitalisierung kommen aber auch der Zugang zu Technologie und die Fähigkeit zur Arbeit mit digitalen Medien als Eintrittsbarrieren hinzu. Der 2015 gegründete Verein Springboard aus Wien möchte das ändern und organisiert im Rahmen der Initiative „Go Digital! – digitale Zukunftsförderung“ Laptops und digitale Arbeitsgeräte für bedürftige Jugendliche. Damit leistete der Verein besonders in den Corona-Lockdowns wichtige Bildungsunterstützung bei Distance Learning.

Der „Digital Divide“ verstärkt nicht nur die Kluft zwischen Arm und Reich, sondern kann insbesondere in Familien mit Flucht- und Migrationsgeschichte verheerend auf die Zukunftsaussichten wirken. Bildung und Technologie sind aber kein Luxusgut, denn jedes Kind und jede*r Jugendliche sollte dafür Zugang haben, ganz unabhängig von der familiären Lage. Um statt Worten Taten sprechen zu lassen, engagiert sich der Verein auch bei der Digital-Initiative „Mach heute Morgen möglich“.

„Ein erfolgreicher Digitalisierungsprozess unserer Gesellschaft setzt den Besitz eines elektronischen Mediums voraus. Ohne ein Gerät ist die Digitalisierung und vor allem der Erwerb der digitalen Kompetenzen gar nicht möglich. Das Projekt „Go digital! – digitale Zukunftsförderung“ war die Reaktion auf die fehlenden Problemlösungen seitens des Bildungssystems in einer Notsituation, und wir freuen uns, damit einen Beitrag zur Chancengleichheit für junge Menschen zu leisten.“

Mag. Robert Gulla & Mag. Michael Schaumann, Gründer von Springboard

700 Laptops in zwei Jahren

Dass es auch in einem reichen Land wie Österreich manchmal an elementaren Dingen mangelt, zeigt der Blick auf die diversen Lockdowns während der Pandemie. Besonders Schüler*innen aus sozial und finanziell schwach gestellten Familien waren davon getroffen, denn die Teilnahme am digitalen Unterricht ist nur mit geeigneten Endgeräten möglich. Im März 2020 startete deshalb das Projekt „Go Digital!“ mit der Sammlung von secondhand Laptops, die revitalisiert und österreichweit an bedürftige Familien ausgegeben wurden. Bis zum Dezember 2020 wurden so 182 Laptops organisiert, die Vergabe des 600. Laptops folgte im Mai 2022, und im Dezember 2022 wurde die Grenze 700 überschritten.

Handeln statt Verhandeln, dieser Ansatz war entscheidend für rasche Unterstützung in der Krise. In 75% aller Fälle gelang es, binnen 7 Tagen einen Laptop zur Verfügung zu stellen – kostenlos und unbürokratisch. Die gesammelten Erfahrungen der Coronazeiten werden nun auch genutzt, um geflüchteten Ukrainer*innen mit einem Laptop zu versorgen. Erworben wurden die Geräte zum größten Teil bei AfB Social & Green IT, einem Unternehmen, welches sich auf den Verkauf gebrauchter Technik spezialisiert und verstärkt Menschen mit Behinderungen beschäftigt.

Digitale Förderung an Wiener Schulen

Nach den ersten Erfolgen im Jahr 2020 wurde „Go Digital!-digitale Zukunftsförderung“ auch von Stiftungen wie der Radislowitsch-Braun’schen Stiftung und privaten Sponsoren unterstützt, um den Betrieb aufrechtzuerhalten und auszuweiten. Neben der Sammlung von Laptops ist Springboard seit November 2020 nämlich auch direkt an Schulen aktiv, unter anderem als Unterstützer des Projektes von Mag. Lucy Schindler „Digitale Förderinitiative“. Das Programm umfasst zehn Computerförderkurse, die in Kleingruppen nach dem regulären Unterricht durchgeführt werden. Seit dem Start in einer Integrationsklasse in Wien-Favoriten konnten bereits mehr als 600 Kinder im Alter von 9 bis 14 Jahren so ihre digitalen Skills mit Laptops, Notebooks und PCs verbessern.

2021 gewann „Go digital!“ den Intercultural Achievement Award des Bundesministeriums für europäische und internationale Angelegenheiten als bestes österreichisches Projekt, weitere Auszeichnungen folgten im Folgejahr. Ein verdienter Erfolg für das Projekt, welches die Lebenssituation von weit mehr als 700 Familien mit digitalen Methoden verbessern konnte.